Die entscheidende Frage ist jetzt: was ist der Grund dafür, dass wir keine Entscheidungen treffen? Was hindert uns daran und warum glauben wir, dass wenn wir eine Entscheidung nicht treffen, wir etwas Gutes tun? Und geht das überhaupt? Keine Entscheidungen zu treffen?
Wenn ich keine Entscheidung treffe, treffe ich auch eine Entscheidung!
Ich habe mich gegen eine Entscheidung entschieden und damit auch eine Entscheidung getroffen. Darüber nachzudenken, verursacht vielleicht erstmal einen Knoten im Kopf, aber wie oft glauben wir, dass wir keine Entscheidungen treffen können. Wie oft merkst Du in diesen Momenten, dass Du genau DAMIT auch eine Entscheidung getroffen hast?
Entscheidungen fallen uns manchmal schwer, doch unabhängig davon treffen wir in jedem Moment unseres Lebens Entscheidungen. Egal, ob ich aufstehe, um mir ein Glas Wasser zu holen oder ob ich mich entscheide, jetzt einfach nichts zu tun. Oder auch so wie Du entschieden hast, diesen Blogartikel zu lesen. Alles nur eine Entscheidung. Du triffst in jeder Sekunde neue Entscheidungen. Wenn Du also etwas aufschiebst und Dich für etwas nicht entscheidest, dann entscheidest Du Dich genau dafür: KEINE Entscheidung zu treffen. Doch warum ist das so?🤔
Wir alle haben Angst, die falschen Entscheidungen zu treffen!
Warum treffe ich diese Entscheidung nicht? Was steckt wirklich dahinter? Bin ich faul? Nein. Meistens ist es Deine Angst. Die Angst vor Konsequenzen. Die Konsequenzen einer Entscheidung bewerten wir unterschiedlich. Wenn sie uns gefallen (wir werden gelobt, etwas hat gut funktioniert), dann finden wir es toll und die Entscheidung war „gut“ und „goldrichtig“. 🥳 Wenn wir die Konsequezen nicht mögen, wir also kritisiert werden oder ein „negatives“ Feedback bekommen bzw. ein Ergebnis, das uns nicht gefällt, sagen wir schnell „die Entscheidung war falsch!“. 😐
Ich glaube das stimmt nicht. Nur wei die Konsequenzen negativ waren, ist die Entscheidung nicht falsch gewesen. Ich sage immer: die Entscheidung, die ich gerade treffe, ist richtig. Weil diese meinen weiteren Weg ebnet. Und ja, hätte ich mich anders entschieden, hätte sich der weitere Weg vermutlich anders entwickelt. Aber das was ich erlebt habe, ist meine Erfahrung, mit der ich weiter lebe, d.h. jede Erfahrung, die ich getroffen habe, für mich immer die RICHTIGE. ✅
Das hat zwei Gründe:
1) Zum einen bringt es gar nichts, im Nachhinein an der Entscheidung zu zweifeln oder zu sagen es war nicht gut, denn es ändert nichts. Ich kann die Konsequenzen im Nachhinein nicht mehr ändern. Das ist Energieverschweundung!
2) Habe ich diese Entscheidung bewusst getroffen, d.h. ich fänd es mir gegenüber sehr unfair, zu sagen, dass diese falsch war. Denn ich hab sie zum jeweiligen Zeitpunkt nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. Ja, möglicherweise bewerte ich die Entscheidung aufgrund der nachfolgenden Situationen/Konsequenzen/whatever später anders – voll ok – doch in dem Moment war es die beste Entscheidung.
Vorschlag für Deine nächsten Entscheidungen: Stopp den negativen Selftalk!
Ich möchte mir selbst nicht sagen, dass die Entscheidung falsch war, denn es ist wichtig, wie wir mit uns reden. Der innere Monolog macht etwas mit uns. Wenn wir uns die ganze Zeit sagen „das hast Du nicht gut gemacht, da hättest Du besser drüber nachdenken müssen“, „Du hättest die Entscheidung anders treffen müssen“ etc., machen wir uns klein und schlecht. Häufig geißeln wir uns damit selbst und sagen uns das unfassbar oft. Sogar abends, wenn der Tag zu Ende geht und wir im Bett liegen, fällt uns das wieder ein und wir wiederholen innerlich noch einmal, dass das echt beschissen war… 😣
Solang es mir gelingt, mit meinen Entscheidungen einverstanden zu sein, weil ich weiß, dass ich sie mit dem besten Wissen und Gewissen entschieden habe, brauche ich diesen negativen Selftalk nicht mehr führen. Ich kann mir somit nicht mehr vorwerfen, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ich darf mich darin üben, die Situation mit allen Konsequenzen anzunehmen und die Erkenntnis gewinnen, dass ich die Entscheidung beim nächsten Mal anders treffen würde. Voll okay. Nur keine Selbstgeißelung.
Falsche Entscheidungen getroffen? Wir sind meistens unser härtester Kritiker!
Wir gehen mit uns selbst meist sehr hart um. Wenn unsere beste Freundin eine vermeintlich falsche Entscheidung trifft und sich im Nachhinein Vorwürfe macht, dann bist Du vermutilch diejenige, die sagt: „Es ist okay, Du hast es nach bestem Wissen und Gewissen entschieden und jetzt machen wir das Beste aus der Situation!“ und umarmst sie vielleicht sogar, um ihr Trost zu spenden. 🤗
Redest Du so auch mit Dir selbst? Ich behaupte: nein! Leider sind wir mit uns selbst oft am kritischsten.
Selbst wenn wir dann der Meinung sind, dass eine Entscheidung falsch war, ist das noch immer besser, als gar keine Entscheidung zu treffen. Ich persönlich möchte lieber eine vermeintlich falsche Entscheidung treffen und daraus eine Erfahrung gewinnen, mit der ich dann später andere, „bessere“ Entscheidungen treffen kann. Wenn ich keine Entscheidung treffe, bleibe ich genau an dem Punkt stehen, an dem ich mich gerade befinde. Ich schiebe Dinge auf, zur Seite und verweigere die Entscheidung. Und das ist Stillstand. ☠️
Entscheidungen treffen kann man lernen – auch Du!
Die gute Nachricht ist: wenn Dir bewusst wird, dass Du immer eine Entscheidung triffst, dann kannst Du Dich eigentlich locker machen und mal darüber nachdenken, welche Entscheidung Deinem eigentlichen Ziel dienlicher ist. Die aus der Angst vor Konsequenzen (Kritik z.B.) heraus? Oder doch eher die Entscheidung, die Dein Herz gern treffen wollen würde, wenn der Quasselquatschi (Dein Verstand) mal kurz die Klappe halten würde? =)
Sidefact: mein Blog könnte schon ein paar Monate länger existieren…
Tatsächlich habe ich mich nie für den Blog entschieden, sondern mir erzählt: „Der Podcast reicht ja… und irgendwann schreibe ich die Blogartikel. Ich brauch erst noch ein Logo, Bilder, muss alle Einträge erst formulieren und nochmal durchlesen, blablablablabla.“
Zack! Ein Jahr rum. Ich hab mir immer wieder Dinge erzählt, die ich vorher hätte erledigen müssen. Damit hab ich die Entscheidung gegen den Blog getroffen und konnte es total gut erklären und rechtfertigen. Hat es mich weiter gebracht? Nö. Dich? Doppel-Nö.
Wie vielen Menschen hätte dieser Blog vielleicht geholfen, wenn sie ihn gefunden hätten? Wenn es nur eine Person auf der ganzen Welt gäbe, die auch nur einen Funken Wissen oder etwas Positives hier aufgabelt… dann hat sich der Blog gelohnt. Ohne perfektes Bild, ohne SEO-Optimierung und ohne zu wissen, wie die Dinger hier super duper high bei Google ranken.
Du kannst es niemals allen recht machen – egal welche Entscheidungen du triffst!
Was ist also unser größtes Problem, wenn wir keine Entscheidungen treffen können oder wollen? Häufig haben wir einfach Angst vor den Konsequenzen. Das ging mir beim Start des Podcasts genau so. Dann geht er in die Welt heraus. Ich werde sichtbar. Bei Google gefunden. Uah. 😱 Dann können das ehemalige Kolleginnen und Kollegen genauso wie Ex-Chefs, Freunde, Verwandte und Familie sehen. Was sollen die denn dann denken?! Uaaahhh. 😱
Also irgendwie war es ein bissl uah. Warum eigentlich? Weil wir uns damit angreifbar machen, sobald wir etwas in die Welt hinaus tragen. Denn eins ist klar: nicht jedem wird gefallen, was wir machen. Ist das jetzt schlimm? Nein. Das ist voll okay, aber unser Suppenhirn (sorry… 😁) will uns vor unangenehmen Gefühlen beschützen, also halten wir uns unbewusst von Dingen und Handlungen fern, die zum Beispiel Kritik, schiefe Blicke oder Besserwissereien nach sich ziehen könnten.
…und was sollen sie denn nun denken? Also im besten Fall denken sie: „GEIL!“ und wenn sie das nicht tun, dann ist es deren Sache und nicht meine. Deswegen habe ich dann den „Sprung“ gewagt, den Podcast ins Leben gerufen und sage immer wieder: wenn es nur eine einzige Seele da draußen gibt, der der Podcast etwas gebracht hat, dann hat sich der Sprung gelohnt. BASTA!
Wenn Du auf der Straße unterwegs bist und einer Person helfen könntest (bei was auch immer), Du würdest es doch tun, oder? Du würdest ihr helfen und ihr nicht die Hilfe verweigern. Ich würde es zumindest nicht tun. Deswegen kam die Entscheidung FÜR den Podcast endlich, genau wie jetzt beim Blog. Übrigens habe ich seit Start des Podcasts von so vielen Leuten schon Nachrichten und Rückmeldungen bekommen, dass der Podcast ihnen gefällt und mega Erkenntnisse bereit gehalten hat. Also bitte. Hat sich schon gelohnt! 🥳💖
Lieber eine „falsche“ Entscheidung als gar keine Entscheidungen treffen!
Ich bleibe dabei: lieber eine „falsche“ Entscheidung, bei der mir vielleicht die Konsequenzen nicht gefallen, als gar keine. Dafür habe ich mich weiter entwickelt, vorwärts bewegt und Erfahrungen gesammelt. Das ist es letztendlich was uns durch unser Leben führt. Jeder Tag ist eine neue Erfahrung, jeder Tag bietet neue Chancen und Möglichkeiten und nur aufgrund unserer Erfahrungen entwickeln wir uns weiter. Wer also Schwierigkeiten mit Entscheidungen hat, darf folgende Dinge bedenken:
1) Erkenne an: Du triffst immer eine Entscheidung – völlig egal, ob Du Dich für oder gegen etwas entscheidest
2) Frage Dich: hast Du wirklich Angst vor der Entscheidung? …oder vor den möglicherweise daraus resultierenden Konsequenzen? Wir sehen oft vor unserem inneren Auge immer nur, wie es werden KÖNNTE, wenn’s schief geht. Aber was, wenn’s richtig gut wird? Auch die Frage darfst Du Dir immer wieder stellen.
3) Lieber eine falsche Entscheidung treffen als gar keine, denn das wäre Stillstand.
Vielleicht kennst Du auch den Satz „Stillstand ist der Tod“. Ich stimm zu. Ganz ehrlich? Wenn wir still stehen, gibt es keine Veränderungen mehr, keine Entwicklungen. Es gibt eigentlich kein Leben mehr, denn es wird todeslangweilig.
Das ist Leben ist dafür da, gelebt zu werden! Also trau Dich und triff immer wieder neue Entscheidungen! Nur Mut! 💜
Alles Liebe
Deine Corinna
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