Zertifikate im Coaching: Warum sie nicht alles sind – Vertraue Deiner Intuition
Viele Coaches haben das Gefühl, dass sie ständig mehr Qualifikationen und Zertifikate im Coaching brauchen, um wirklich gut genug zu sein. Auf einem Markt, auf dem gefühlt täglich mehr Coaches aufploppen, scheint es, als könnten all die bunten Logos und Zertifikate endlich „Sicherheit“ vermitteln. Doch sind diese Zertifikate im Coaching wirklich der Schlüssel zum Erfolg? Trotz aller Zertifikate im Coaching gibt es etwas, das Dir viel mehr Sicherheit geben kann.
Was, wenn die Antwort auf all Deine Selbstzweifel viel näher liegt: in Dir selbst und Deiner Intuition?
Kurzer Einschub: Du kannst den Inhalt auch hier als Podcast bei Spotify anhören oder auch hier als Video bei YouTube ansehen!
Zertifikate im Coaching – es gibt auch Schattenseiten
Zertifikate im Coaching können ein Gefühl von Sicherheit geben, ja – aber sie sagen nichts über die Qualität Deiner Arbeit oder Deiner Ausbildung aus. Ich erinnere mich noch, als ich das erste Mal als Klientin bei einem Coach war. Diese Frau hatte alle möglichen Zertifikate und eine wunderschöne Webseite, doch das erste Treffen verlief äußerst schmerzhaft. Es war nicht nur emotional schwer, weil sie den Rahmen nicht passend gewählt hat, sondern es wurde klar: Diese Frau konnte mich an dem Punkt, an dem ich gerade stand (wohl eher lag…), nicht abholen. Mein Nervensystem war völlig überlastet, ich war am Tiefpunkt meines Lebens und noch lange nicht bereit für die „Bratpfanne“, die mir um die Ohren gehauen wurde. Und genau da liegt der Punkt: All die bunten Zertifikate halfen nichts, wenn die Person nicht in der Lage war, mich zu sehen, zu hören und zu verstehen.
Traumasensibilität: Warum Zertifikate im Coaching allein nicht ausreichen
In meiner Arbeit als Hypnosecoach treffe ich auf viele Menschen, die Themen mit Bindungs- und Entwicklungstrauma haben. Es ist ein Thema, das oft vernachlässigt wird – selbst in vielen Ausbildungen. Unsere Gesellschaft ist durch und durch traumatisiert (ja, auch Dich betrifft damit das Thema!), und das bedeutet, dass wir als Coaches definitiv traumasensibler arbeiten sollten. Leider ignorieren viele Ausbilder oder Coaches diesen Aspekt, wissen es vielleicht auch einfach selbst nicht „besser“, oder spielen ihn herunter. Aus meiner Sicht darf das beim Thema Trauma einfach nicht passieren. Niemals.
Wenn Du Dich nicht um das emotionale, seelische und körperliche Wohl Deiner Klienten kümmerst (Trauma sitzt im Körper!), wirst Du sie nicht wirklich abholen können – egal, wie viele Zertifikate Du hast. Coaching bedeutet, Menschen genau dort abzuholen, wo sie gerade stehen (oder liegen, so wie ich damals). Es geht nicht um uns als Coach, unsere Methoden oder unsere Erfolge als Coach. Es geht um die Menschen, die wir begleiten. Um ihre Reise, nicht unsere.
Deine Intuition – eines der besten Zertifikate im Coaching
Versteh mich nicht falsch: Fortbildungen sind wichtig, aber sie ersetzen nicht das, was in Dir selbst steckt und die Gründe dafür, warum Du eigentlich Coach geworden bist. Deine Intuition ist der Schlüssel zu echter, authentischer und kraftvoller Verbindung zu Deinen Klienten. Du musst nicht alle Zertifikate dieser Welt sammeln, um ENDLICH gut genug zu sein. Was Du wirklich brauchst, ist Vertrauen in Dich selbst und Deine Expertise (sofern Du fundiert ausgebildet bist, aber das sehe ich jetzt mal als selbstverständlich an).
Ja, auch Du hast Selbstzweifel. Natürlich. Du bist ein Mensch. Selbstzweifel gehören immer dazu, vor allem, wenn Du als Coach Verantwortung übernimmst. Aber die Antwort auf diese Zweifel liegt nicht in einem weiteren Zertifikat, sondern in Dir. Du hast die Fähigkeit, die Menschen, die zu Dir kommen, auf eine Weise zu verstehen und zu begleiten, die weit über das hinausgeht, was Dir ein Stück Papier jemals geben könnte.
Wenn Du eiiigentlich genug Ausbildungen und Zertifikate in der Schublade hast und trotzdem nicht ins Tun kommst, dann schau doch mal hier auf die wahren Gründe hinter Prokrastination!
Sei Du selbst – ohne Maske, ohne Perfektion
Wenn Du Dich authentisch zeigst, ziehst Du die Menschen an, die zu Dir passen. So wie ich. Ich arbeite meistens mit Frauen, die sich in meinem authentischen Ich wiedererkennen. Sie schätzen meine lockere Art, meinen Humor und mein Verständnis für ihre Themen – und das alles ohne aufgesetzte, super-professionelle Blusen-, Blazer- und Business-Fassade. Warum? Weil ich mich zeige, wie ich bin. Und Du solltest das auch tun.
Deine Kunden kommen nicht zu Dir, weil Du das fünfte (oder zehnte) Zertifikat an der Wand hängen hast. Sie kommen zu Dir, weil sie sich bei Dir verstanden fühlen. Weil sie wissen, dass Du sie an ihrem wunden Punkt abholen kannst. In ihrer Verletzlichkeit. Und das kannst Du, weil Du Deiner Intuition folgst – nicht dem, was andere von Dir erwarten. Und sobald Du Dir genau das erlaubst, schaffst Du für Deine Klienten einen wertvollen Raum, in dem aus Verletzlichkeit Stück für Stück Verbundenheit wird und dann auch peu à peu kleine (und auch große) Veränderungen geschehen können. Fast wie von Zauberhand. Also: Geh raus und fang an. Du hast alles in Dir! 🙂
Alles Liebe
Corinna
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