Weihnachten – das Fest der Liebe! 💖 Nicht immer.

Weihnachten ohne Stress? Geht das? Ein Tag vor Weihnachten und meine Gedanken kreisen darum, wie wir Weihnachten eigentlich „last minute retten“ können. Mancher kennt es: wir verspüren ein Bauchgrummeln, weil die Familie an Weihnachten zusammen kommt. Weil es vielleicht zu Spannungen kommen kann oder Du auch die Erfahrung in den letzten Jahren gesammelt hast, dass eben nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen angesagt ist. Stress vorprogrammiert! Die ein oder andere Inspiration mag ich Dir heute mitgeben und komme zum wichtigsten Punkt…

 

Weihnachten ohne Stress? Nimm Abstand von Perfektion!

Ja, ich schreib das hier dick und fett. Dein Motto darf sein: Bye bye perfection! 👋🏻

Im Radio, TV, Einzelhandel… wir bekommen überall dieses perfekte Bild von Weihnachten präsentiert. Da kommt die Familie gemütlich beisammen im Winterwunderland bei Puderzuckerschnee und opulentem Festmahl. Sie kommen zusammen, herzeln und umarmen sich, sind glücklich und tauschen die Neuigkeiten des letzten Jahres aus…. puh. Für manch einen ist das perfekt. Für die meisten von uns ist das jedoch nicht die Realität.

 

Nur ein Weihnachten ohne Stress ist perfekt?

Perfekt ist relativ! Für manche Menschen ist das Winterwunderland mit Essen und Familie perfekt. Perfekter als perfekt. Für andere Menschen ist das nicht vorstellbar, Weihnachten so zu verbringen. Und für wiederum andere ist es vielleicht perfekt, Weihnachten am Strand unter der Sonne zu verbringen. Beim Sonnenuntergang unter Palmen mit einem Cocktail in der Hand. Alle Varianten von Weihnachten unterscheiden sich, doch alle können perfekt sein für denjenigen, der es mag. Perfekt ist nämlich das, was wir als perfekt bewerten. Solang wir uns nicht an das klassische Bild aus der Webrung klammern und glauben, dass NUR das perfekt ist… denn tust Du das, kannst Du nur „verlieren“. Überlege stattdessen was für Dich das Weihnachtsfest schön machen würde und wann es vielleicht sogar so etwas wie „perfekt“ wäre. Perfekt für DICH! Meistens sind das Kleinigkeiten und meistens liegen die Dinge, die uns wirklich glücklich machen, in kleinen Details statt im Winterwunderland, dem Gänsebraten oder was auch immer Du als bisher perfekt gesehen hast. Also was würde Dir Weihnachten wirklich versüßen? Was käme in die Nähe von perfekt? Ich könnte mir vorstellen, dass das von dem Bild, das die Werbung suggeriert, abweicht.

 

Kritische Themen unter dem Weihnachtsbaum? Bitte nicht!

Weihnachten ohne Stress mit der Rasselbande, wenn wir über Politik, das Weltgeschehen oder die Corona-Pandemie diskutieren? Sind wir doch mal ehrlich: meistens ist es doch schon so, dass wir wissen, welche Themen wir am besten nicht innerhalb der Familie ansprechen. Deine Tante Ingrid sieht Dein Tattoo und fragt Dich schockiert, ob Dir klar ist, dass das für immer bleibt!? Sie erklärt Dir, dass Du bessere Entscheidungen treffen solltest, statt Dich leichtsinnig verschandeln zu lassen. Dass „Dein Freund“ nicht dabei ist, weil er nicht mehr Dein Freund ist, magst Du schon gar nicht mehr erklären, denn schließlich hörst Du nur schon wieder, dass es Dir eh niemand recht machen kann? Dass Du Deine Gänsekeule nicht durch die Gegend wirfst, rechne ich Dir hoch an! 😉

Okay, okay… das ist vielleicht filmreif und etwas an den Haaren herbei gezogen, doch gibt es genau diese Art von Gesprächen – gerade in Familien und gerade an Feiertagen. Kritische Themen gekonnt zu umschiffen und das Thema zu wechseln, ist Deine Nummer 1-Strategie, um unangenehme Konversationen und vielleicht sogar Konflikte zu vermeiden. Und hey, wenn sie doch kommen: nimm das bewusst wahr („Oh oh, das entwickelt sich nicht gut…“) und triff eine Entscheidung: das Thema vertiefen, Deinen Standpunkt klar machen oder Dir ein inneres Stopp-Schild vorstellen und zu entscheiden „ich möchte das Thema nicht an Weihnachten vertiefen – nicht jetzt, nicht hier“. Dann kannst Du das Thema liebevoll beenden und auf ein anderes Thema umzuleiten.

 

Umlenken ist nicht ablenken!

Wichtig für Dich: Du leitest das Thema um, aber lenkst nicht ab! Dadurch, dass Du Dir bewusst darüber wirst, dass Du das Thema nicht ansprechen möchtest, leitest Du das Thema um, aber lenkst nicht ab. Es hat nichts mit Ablenkung oder Vermeidung und Schwäche zu tun, weil Du von etwas getriggert wirst oder Dir etwas unangenehmen ist. NEIN! DU hast hier aus guten Gründen die ganz bewusste Entscheidung getroffen: nicht jetzt, nicht das Thema.

 

PAUSEN sind Dein Geschenk an Dich zu Weihnachten!

Gönn Dir bitte eine Pause – auch und gerade mit und von der Familie. Klingt immer so einfach und so simpel, fällt uns aber häufig ganz arg schwer. Wir glauben häufig, bestimmte Erwartungen erfüllen zu müssen, sodass es uns schwer fällt, uns auch mal aus der Gemeinschaft heraus zu ziehen. Das ist aber vollkommen in Ordnung und wichtig für Deinen inneren Frieden. Wenn es Dir also zu viel wird, wenn Dich die Situation gerade stresst und Dein Bauch Dir schon sagt „Das ist zu viel!“, dann bitte hör auf ihn und nimm Dich raus. Das muss nicht lang sein. Das kann ein anderes Zimmer sein, das kann ein kurzer Spaziergang sein (Hundehalterinnen sind hier im Vorteil ;-)) oder es kann ein Gang in den Garten sein, sofern vorhanden. Ein oder zwei Minuten die Augen schließen, atmen, die Schultern lockern … Dich auf Deine Atmung konzentrieren und den Stress, der ausgelöst wurde, ein wenig runter zu regulieren. Die Stirnregion darf gelockert werden (hier entsteht die Zornesfalte ;-)), die Augenbrauen und den Kiefer lockern. Wo ist Deine Zunge? Liegt sie am Gaumen an? Locker im Unterkiefer liegen lassen! Wenn Du das zwei Minuten machst, hat schon das eine wohltuende Wirkung auf Dein Inneres.

 

Weihnachten ist immer ätzend? Das Todesurteil für Dein Weihnachtsfest!

Viele von uns haben die Erfahrung schon mal gemacht. Streit, Ärger, Anspannung. Weihnachten endet nicht selten mit kleinen oder größeren Familientragödien, fliegenden Vasen und wüsten Beschimpfungen. Die Emotionen kochen hoch, die Anspannung der letzten Wochen erreicht ihren Höhepunkt und dann… ja, dann fliegen manchmal die Fetzen. Doch nur, weil Du das vielleicht schon mal erlebt hast, heißt das nicht, dass es immer so ist. Das absolute Todesurteil für Dein Weihnachtsfest: DU erwartest den worst case!

Wenn Du die Erwartung hast, dass es wieder ätzend wird und Deine Tante Ingrid wieder meckert über Deinen Job, Dein Studium und Deine schlechte Partnerwahl… dann nimmst Du Deiner Tante Ingrid und Dir die Chance, dieses Jahr vielleicht einfach mal was Nettes zu erleben. Du bist schon darauf programmiert, dass eh wieder nichts Nettes kommt und entsprechend bist Du schon auf Konfrontation gepolt bevor es soweit ist. Und hier greift das Gesetz der Anziehung: Du ziehst immer mehr von dem an was Du schon ausstrahlst! Der Clou ist hier also, mit ein bisschen mehr Leichtigkeit in die bevorstehende Zeit zu gehen. Einfach mal schauen was passiert. OHNE die Erwartung, dass eh alles wieder ätzend wird. Nur so gibst Du dem großen Ganzen die Chance, dieses Jahr besser zu werden. Es hat immer auch etwas mit Dir zu tun.

 

Corona an Weihnachten

Nicht jeder von uns hat an Weihnachten Familie um sich. Egal, ob es an der Pandemie liegt oder ob Du aus anderen Gründen allein bist, kommen hier noch drei kleine Tipps für Dein Single-Weihnachten:

  1. MACH ES DIR SCHÖN! Mach es Dir richtig, richtig schön. Mach es Dir schön. Überlege Dir, was DIr gut tun würde. Kuscheldecke auf der Couch? Kakao? Tee? Pizza? Oder doch lecker kochen? Ein Film? Netflix? Überleg Dir, was Dir gut tut und MACH ES! Mach es lange und exzessiv. Tu was Dir gut tut. 💖
  2. Kommuniziere mit lieben Menschen!
    Ruf liebe Menschen an. Eine gute Freundin, Deine Lieblingstante (vielleicht hat Ingrid eine Schwester ;-)), Deine Omi. Wer auch immer da ist. Ruf sie an! Vernetze Dich und vergrab Dich nicht! Viele von uns sind in Corona-Zeiten allein. Und auch wenn Du Dich wirklich allein fühlst: Du BIST nicht allein. Nur bitte vergrabe Dich nicht. Sei da. Zeig Dich. Übrigens geht das in Corona-Zeiten auch virtuell.
    (Mit meinen Freunden machen ich jährlich zwischen Weihnachten und Neujahr eine Kneipentour. Dieses Jahr wird sie virtuell stattfinden und es ist an mir, das nicht vorab schon scheiße zu finden und es als negativ abzutun. Wir werden übrigens auch Hangman spielen und ich glaube: das wird cool. =) Ja, mir fehlen meine Freunde auch, aber es ist eine Chance für uns, miteinander in Kontakt zu bleiben. Wir sehen und hören uns in der gewohnten Gruppe und ich bin dankbar dafür, dass es möglich ist, so zusammen zu kommen. 1996 ging das nicht. 😉
  3. Gönn Dir einen Selfcare-Tag
    Handy aus, Badewanne füllen, lecker Essen/Trinken, pack Dir ne Gesichtsmaske rauf, höre einen Podcast, mach ne Meditation, eine Selbstypnose oder eine Yoga-Session – mach einfach Dinge, die Dir gut tun. Kümmer Dich jetzt um Dich und komme nicht in die Opferrolle. Fokussiere Dich auf das, was Dir gut tut und nicht darauf, dass Du allein bist oder gar warum das so ist.

Egal, ob Du Weihnachten allein oder im kleinsten Familien- und Freundeskreis verbringst: ich wünsche Dir ein zauberhaftes Weihnachtsfest. Es sind herausfordernde Zeiten durch COVID, gleichzeitig bieten sie uns die Chance, die Dinge mal auf andere Art und Weise zu betrachten. Solang Du halbwegs offen bleibst und nicht vorab schon alles doof findest, kann es auch noch ganz gut werden. Ich hoffe, dass Du ein friedliches, besinnliches Weihnachtsfest hast. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und nochmal: vernetze Dich, vergrabe Dich nicht und: DU BIST NICHT ALLEIN! 💖

Deine Corinna